Tageszeit: 02:00 - 03:00 Uhr | ||||||||||
Oben auf der Empore des Hauptbahnhof schlafen vier Leute.
Sieht irgendwie goldig aus. Ich bin mal wieder Vojeuristenschwein und
halte drauf.
Auch im Burgerking dürfen wir nicht fotografieren. Einige Angetrunkene
bestellen Sachen wie ein "McGyver-Menu" oder "Kinderschorf-Cola". Er entpuppt sich als hipper Webentwickler und tut klug, da er offensichtlich
einen in der Krone hat. In den Tunnels zu den Bahnsteigen ist jetzt wirklich kein Mensch. Schon
krass, wenn man an das Gewusel zur Rush-Hour denkt. Wenn schon alles leer ist, dann ist es an der Zeit für HDR-Bilder
mit Stativ. So recht zufrieden bin ich nicht und deshalb bleibt das einer der ganz
wenigen HDR-Photos des Tages. Tja und dann war da noch die Einlösung einer alten Wettschuld von Daniel in der Bahhofshalle. Ich darf leider nicht darüber sprechen, aber sein Name in meinem Buch der coolen Leute ist seitdem dick unterstrichen. Aber einen an der Waffel hat er schon.
[ Udos Bilder dieser Stunde bei Flickr (größere Auflösung)... ] |
Die erste Rast machen wir oberhalb der Infotafel am Bahnhof. Momentan bin ich noch topfit. Keine Schmerzen in Fuß, Rücken oder Schulter. Es ist zwar kalt, aber wir sind ja drinnen. Alles bestens also! Ein Besucher des Internetcafes am Bahnhof schildert mir seine Niederlage beim Online-Poker. Sehr bedauerlich. Erfeulich hingegen, dass wir da drin überhaupt knipsen dürfen. Im McDonalds und im Burger King sieht das ganz anders aus. Dort bestellt ein besonders großer Witzbold gerade lautstark das McGyver Menü mit Kinderschorfcola, wird aber von der armen Bedienung gekonnt ignoriert. Später kommt dann die Tafel von Udo nochmal zum Einsatz, auf die unschuldige Passanten unter Androhung von direktem Zwang irgendwas schreiben müssen. Das fällt mal lustiger, mal vulgärer und mal hochtechnisch aus. Irgendwann lege ich die Tafel kurz auf einen Mülleimer, um mein Stativ hervorzukramen. (Stativ und Tafel - remember?) Leider vergesse ich, sie wieder mitzunehmen, so dass wir schon nach nicht einmal 3 Stunden unser wichtigstes Utensil verloren haben. Wer jetzt glaubt, dass die Tafel da heute noch liegt, dem sei gesagt: Tut sie nicht. Wir waren nochmal da und haben nach ihr gesucht. Offensichtlich ist eine kleine Schiefertafel mit Holzumrahung und Kreide für manch spätnächtlichen Bahnhofsbesucher eine willkommene Beute. Oder ein passendes Weihnachtsgeschenk für die jungen Schulbuben von nebenan. Man kann es nicht glauben, in diesen digitalen Zeiten. Oder war die letzte Beschriftung für den ein oder anderen von hoher Bedeutung? Und hat vielleicht gar einer der letzten Schreiberlinge die Tafel entwendet? Man weiß es nicht... Ein Arbeiter am Bahnsteig will sich von uns nicht fotografieren lassen, weil er ja gerade seine Arbeitsklamotten trägt, die schmutzig sind. Inzwischen hat Udo das Motto ausgerufen, dass wir Menschen fotografieren, die "arbeiten, wenn andere schlafen" und diese Erklärung geben wir ihm dann. Leider hilft das auch nicht, denn der Arbeiter trägt keinen Helm und wie er uns versichert, könnte er deswegen Ärger kriegen (die Szene erinnert mich ein bisschen an Werner - Beinhart: "...gar nicht schlecht, so ein Helm..."). Kein Foto von ihm also. Nur Gegenstände. |
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